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24.07.2025, Lokalredaktion
Mit dem offiziellen „Spatenstich“, der in diesem Fall der Start für die Rammung eines Spundwandteils für die Brücke, durch Bürgermeister Michael Kurz, war – für die Erweiterung des Gewerbegebiets an der Otto-Hahn-Straße – setzt die Stadt Brake ein starkes Zeichen für wirtschaftliche Entwicklung und regionale Förderung. Auf rund 13,8 Hektar entsteht in nördlicher Richtung der Otto Hahn-Straße. an der Lise Meitner-Straße, eine neue Fläche, von der 10,7 Hektar als reine Verkaufsfläche ausgewiesen sind.
Der Bauleitplanung begann im September 2022 und der Bebauungsplan trat am 18. Juli 2024 in Kraft – trotz einiger Verzögerungen. Die Entwicklung wurde politisch stark unterstützt, insbesondere durch den Stadtrat sowie die Fachbereiche Bau und Finanzen der Stadt Brake.
Ein Förderantrag im Rahmen des GRW-Programms wurde im März 2024 gestellt. Bis zu 2,6 Millionen Euro Fördermittel könnten die Stadtkasse entlasten und die Quadratmeterpreise beim Verkauf der Flächen senken. Die Entscheidung steht noch aus, eventuell ist bis zum Ende des Jahres mit einem Beschluss zu rechnen. „Dennoch wird das Projekt konsequent umgesetzt – auch ohne Förderung“, unterstrich Bürgermeister Michael Kurz, „Dann wäre es jedoch auch ein ordentlichen Zuschussgeschäft für die Stadt Brake.“ Derzeit steht der Verkaufspreis bei 24 Euro pro Quadratmeter – voll erschlossen.
Die Erschließung wird durch regionale Unternehmen wie die Firma Bunte und den Oldenburgisch Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) vorangetrieben. Bereits jetzt sind alle Flächen reserviert. Ab 2026 sollen hier Unternehmen wie Ulferts & Wittrock, Hochtief und das Rechenzentrum Hillmann ihren Betrieb aufnehmen, so dass dort künftig ein Mix aus europaweit agierenden Unternehmen angesiedelt ist.
Ein besonderes Highlight: Das neue Rechenzentrum von Hochtief gilt als Leuchtturmprojekt für die gesamte Wesermarsch. In Verbindung mit der EWE soll außerdem ein Konzept für kommunale Nahwärme entstehen – mit Fokus auf grüne Energie.
Abgerundet wird das Projekt mit einem klaren Zeichen für Vielfalt und Erinnerungskultur: Eine neue Straße wird nach Lise Meitner benannt – eine jüdische Physikerin und Mitentdeckerin der Kernspaltung. Die Stadt setzt damit ein starkes, historisch bewusstes Statement und möchte auch in Zukunft mehr Straßen nach Frauen benennen.
Hintergrund:
Lise Meitner und Otto Hahn verband eine langjährige herausragende wissenschaftliche Beziehung. Sie stand lange in seinem Schatten, da er alleine 1945 den Nobelpreis für Arbeiten zur Kernspaltung erhielt, die sie beide gemeinsam getätigt hatten. Durch ihre Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland, im Jahr 1938, konnte sie nicht mehr gemeinsam mit Hahn weiterforschen. (Foto und Text: Kerstin Seeland)
Titelfoto: Bürgermeister Michael Kurz (5. von rechts) mit Vertretern des Stadtrats, am Baugebiet beteiligte Firmen und Interessenten für die Ansiedlung