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17.09.2025, Lokalredaktion
Rund 11.000 Personen und 5.000 Fahrzeuge setzen täglich mit den Fähren der Bremen-Stedingen GmbH (FBS) über die Weser – ein beeindruckender Beleg für die zentrale Rolle des Fährbetriebs in der Region. An den drei Fährstellen Lemwerder/Vegesack, Motzen/Blumenthal und Berne/Farge sind fünf Schiffe im Einsatz. Für den Fall technischer Wartungen oder unvorhergesehener Ausfälle steht mit der „Rönnebeck“ ein Ersatzschiff im Braker Binnenhafen bereit.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der „Farge“, dem modernsten Schiff der Flotte. Der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler absolvierte kürzlich ein Praktikum an Bord und erhielt dabei Einblicke in den Alltag der Besatzung. Die 60 Meter lange und 14 Meter breite Hybridfähre wurde 2018 in Tangermünde gebaut und verfügt über einen dieselelektrischen Antrieb. Dank dieser Technologie kann die „Farge“ zeitweise vollständig elektrisch betrieben werden – ein bedeutender Schritt in Richtung emissionsarmer und effizienter Schifffahrt. Für FBS-Geschäftsführer Ralf Kölpin ist die „Farge“ ein Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilität auf der Weser.
Auch personell steht FBS gut da. Während früher ein Binnenschifferpatent Voraussetzung für das Führen einer Fähre war, ermöglicht heute der speziell entwickelte Fährführerschein den Einstieg. Dieser setzt den Erwerb eines Funker- und Radarscheins sowie das Bestehen einer theoretischen und praktischen Prüfung voraus. Eine Einschränkung bleibt: Die Zulassung gilt nur für eine Fährstelle im Querverkehr – wobei die drei FBS-Stellen als eine gemeinsame gelten.
Der Betrieb läuft an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr. Einer der erfahrensten Mitarbeiter ist Ronald Lutter (53), der seit 26 Jahren bei FBS tätig ist und während Thümlers Praktikum auch als Ansprechpartner fungierte. Dabei wurde deutlich, dass die Arbeit an Bord weit über das bloße Übersetzen hinausgeht. Immer wieder sind die Besatzungen mit Ernstfällen konfrontiert – sei es der Transport eines Rettungswagens oder die Unterstützung der Feuerwehr. Besonders wichtig ist auch die Notfallversorgung für Schwangere: „Es gibt eine spezielle Notfallnummer, über die jederzeit eine Fähre erreichbar ist, um den Weg ins Krankenhaus zu ermöglichen“, betont Kölpin. Das bestätigt der CDU-Landtagsabgeordnete. Der Service ermöglichte es, dass seine Frau eine gesunde Tochter zur Welt brachte.
Die Fähren Bremen-Stedingen stehen damit nicht nur für zuverlässige Mobilität, sondern auch für gelebte Verantwortung – technisch, ökologisch und menschlich. (pm(lr)
Foto: Büro Thümler – Ronald Lutter (links) und Björn Thümler an Bord der „Farge“.