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03.07.2025, Lokalredaktion
Im Rahmen seiner Gespräche zu den Plänen der Nationalen Hafenstrategie hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Bastian Ernst die Seemannsmission Unterweser, im Braker Hafen. besucht. Die Strategie betont die gemeinsame Verantwortung von Bund und Ländern und sieht die Entwicklung von
Finanzierungskonzepten für nationale Aufgaben bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode vor.
Im Austausch mit Seemannspastor Dirk Jährig informierte sich Bastian Ernst über die Arbeit der Mission und die Situation der Seeleute vor Ort.
Bastian Ernst betonte, dass beim Ausbau des Hafens nicht nur materielle Aspekte im Fokus stehen dürften: „Beim Hafenausbau dürfen wir nicht nur an logistische und verteidigungspolitische Aspekte denken, sondern dürfen die betroffenen Menschen, die für die tägliche Arbeit zuständig sind, nicht vergessen.“
Ein zentrales Anliegen des Treffens war es, den präventiven Aspekt in der Seefahrt – also die Unterstützung und Fürsorge für die Seeleute – stärker in die strategischen Überlegungen einzubeziehen. Die Seemannsmission Unterweser, die neben Brake auch die Häfen in Elsfleth, Oldenburg und Nordenham betreut, leistet mit Seelsorge, Beratung und praktischer Unterstützung einen wichtigen Beitrag zum Wohl der Seeleute.
Eine Besonderheit der Seemannsmission in Brake ist, dass sie ökumenisch betrieben wird. Hier arbeiten evangelische und katholische Christen Hand in Hand, um den Seeleuten unabhängig von ihrer Herkunft oder Konfession zur Seite zu stehen. „Die Bedeutung für Seeleute abseits ihres Arbeitsplatzes und der festen Hierarchiestrukturen einen Raum zum Abschalten und für Gespräche zu finden, haben wir in der Corona-Zeit sehr deutlich gespürt. Wenn Menschen bis zu 16 Monate auf einem Schiff festsitzen, wirkt sich das auf die Psyche und damit auch auf die Arbeitsleistung aus“ erläuterte Pastor Jährig. Bastian Ernst unterstrich, dass die Menschen, die täglich im Hafen arbeiten, bei allen Planungen und Investitionen nicht aus dem Blick geraten dürften. Nur so könne eine nachhaltige und zukunftsorientierte Hafenentwicklung gelingen.
Hintergrund Nationale Hafenstrategie: Die Nationale Hafenstrategie wurde am 20. März 2024 vom Bundeskabinett beschlossen und verfolgt das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen See- und Binnenhäfen zu stärken und sie fit für aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, geopolitische Krisen und Veränderungen im Welthandel zu machen.
Die Strategie enthält knapp 140 konkrete Maßnahmen, darunter die Unterstützung der Defossilisierung der Schifffahrt, den Ausbau von Ladeinfrastruktur für alternative Antriebe und die Förderung der digitalen Transformation, auch für kleine Häfen. Ein zentrales Thema ist die Finanzierung: Bislang stellt der Bund
jährlich 38 Millionen Euro für alle deutschen Seehäfen bereit, während Branche und Länder bis zu 500 Millionen Euro fordern. Die CDU setzt sich für deutlich mehr Bundesmittel ein und fordert, die Hafenpolitik als nationale Aufgabe zu verstehen. Die Finanzierung soll künftig durch einen erhöhten
Hafenlastenausgleich und gezielte Projektförderungen mit bundespolitischer Relevanz gesichert werden. (pm/lr – Foto: CDU)
Titelfoto: v.l.: Christine Freytag, Leiterin der katholischen Seemannsmission Stella Maris in Bremen, Seemannspastor Dirk Jährig, Bastian Ernst, Seemannsdiakonin Antje Zeller