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12.08.2025, Lokalredaktion
Kapitän zur See Andreas Martin Seidl, Kommandeur der Marineoperationsschule Bremerhaven, sprach im Centraltheater Brake, auf Einladung der Stadt Brake, über die aktuellen Herausforderungen der Deutschen Marine. Seine zentrale Botschaft: Deutschland muss sich auf kriegerische Szenarien vorbereiten – militärisch und gesellschaftlich. Bürgermeister Michael Kurz dazu: „Wir wollen keinen Krieg, aber müssen vorbereitet sein, damit es sich ein potenzieller Gegner zweimal überlegt, ob er einen Angriff starten will.“
Die Kernaussagen von Andreas Martin Seidl waren, dass Russland und China die demokratische Ordnung destabilisieren wollen. Die Bundeswehr sieht vier hybride Bedrohungen: Desinformation, Cyberangriffe, Spionage und Sabotage. Russland agiert „knapp unterhalb der Schwelle des Bündnisfalls“ und testet regelmäßig die NATO-Reaktionsfähigkeit. Derzeit hat die Marine Nachholbedarf: Nur ein Drittel der 48 Einheiten ist einsatzbereit, während Russland 70 neue Schiffe bauen lässt.
„Nicht Schiffe kämpfen, sondern Menschen“ heißt es Ein Problem jedoch bleibt – der Personalmangel. Doch Motivation und Ausbildungsstand in der Marine sind hoch. Andreas Martin Seidl betonte, dass Resilienz bei jedem Einzelnen beginnt. Bürger sollten sich mit Krisenvorsorge beschäftigen und sich der Bedrohungslage bewusst werden.
Brake war bis 1994 Marinestützpunkt. Die Marineoperationsschule (MOS) in Bremerhaven trägt seit 2024 den Namen „Admiral-Brommy-Kaserne“, dank des Engagements von Bürgermeister Michael Kurz und der Carl-Rudolph-Bromme-Gesellschaft, mit Sitz in Leipzig.
Admiral Bromme gründete 1849 die erste gesamtdeutsche Flotte. Diese hatte ihren Stützpunkt unter anderem in Brake. Brommy, wie er umgangssprachlich genannt wird, lebte in Brake und war mit Caroline Gross, einer Braker Reederstochter, verheiratet. Sein Grabmal befindet sich auf dem Friedhof in Kirchhammelwarden. Die MOS hat die Patenschaft übernommen.

Eine Brommy-Büste ist jedoch inzwischen aus dem Braker Museumsgarten nach Bremerhaven umgezogen. Sie steht auf dem Gelände der Marineoperationsschule. Als Zeichen der Anerkennung erhielt Michael Kurz das Wappen der Marineoperationsschule von Kapitän Seidl. (Text: Thomas Klaus)