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01.07.2025, Lokalredaktion
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, lautet das Motto von Christel Krapp-Heckers. Und Gutes hat die 83-Jährige in ihrem Leben schon sehr viel getan, indem sie in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Projekte anstieß und die notwendigen dafür Miststreiter dafür begeistern konnte. Für all ihr Engagement verlieh ihr jetzt Landrat Stephan Siefken im Rahmen des Sommerfestes der Kirche den Bundesverdienstorden. Er betonte, dass diese höchste Auszeichnung des Staates keineswegs alltäglich sei und jedes Verfahren im Vorfeld sorgfältig geprüft werde.
Ihr Engagement begann mit dem Kampf zum Erhalt des Lemwerderaner Flugzeugwerks, bei dem Christel Krapp-Heckers 1983 die Gruppe „Frauen für VFW“ gründete. Allen wichtigen Leuten trugen die Frauen ihr Anliegen vor oder sie organisierten Demos. Erst 2010 fand der Flugzeugbau in Lemwerder sein endgültiges Ende. Christel Krapp-Heckers brachte sich im Lemwerderaner Sozialausschuss ein, engagierte sich als SPD-Mitglied zehn Jahre im Gemeinderat, anschließend im Kirchenrat und als gelernte Altenpflegerin in der Seniorenarbeit.
2007 rief Christel Krapp-Heckers den Lemwerderaner Eine-Welt-Laden ins Leben. Der Erlös von fair gehandelten Produkten wie Kaffee, Tee, Schokolade, Schmuck und vielem mehr fließt ohne Zwischenhändler den Menschen im globalen Süden zu. Nebenbei wird in Lemwerder ein Schulprojekt in Hiheatro unterstützt. Durch den persönlichen Kontakt kommen die Gelder von Patenschaften und Spenden direkt in dem kleinen togolesischen Dorf an. Die durch das Geld finanzierten Schulbänke und -Kleidung werden als Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort hergestellt oder es werden Patenschaften organisiert, die den Kindern Schulbesuche nach den ersten sechs Jahren ermöglichen.
Seit mehr als vier Jahrzehnten sammelt Christel Krapp-Heckers Spenden, um dem Bremer Elternverein Leukämie- und tumorkranker Kinder konkrete Wünschen zu erfüllen. Die Anschaffung einer Bettenwaage, einer Dekubitusmatratze, eines kindgerechten Ultraschallkopfes, der Ausbau der Elternzimmer oder auch Klinikclowns konnten neben vielem anderen so schon finanziert werden.
Christel Krapp-Heckers organisierte 1995 die erste Knochenmarkspende in Lemwerder und engagierte sich 20 Jahre für Geflüchtete in Lemwerder. Alles geschah stets transparent und über Parteigrenzen hinweg. „Besonders in Zeiten, in denen sich die Gesellschaft verändere, seien Achtsamkeit und Humanität wichtig. Die Gesellschaft lebe von dem freiwilligen Engagement. Dieses leiste nicht nur Hilfe, sondern sende auch ein kraftvolles Signal“,, lobte der Landrat das Engagement von Christel Krapp-Heckers, die für Ausdauer, Herz und Haltung steht.
Die Verleihung des Ordens war aber nicht die einzige Ehrung an diesem Tag. Im gut besuchten musikalischen Freiluftgottesdienst, der den Auftakt des Sommerfestes in Bardewisch machte, nutzte Pastor Jochen Dallas die Gelegenheit sich bei Susanne Rowehl für 30 Jahre als Leiterin der Bardewischer Kita Arche Noah zu bedanken. Mit Blumen wurde sie von ihren ersten Kindergartenkindern überrascht, die inzwischen zum großen Teil selber Eltern sind.

Ein kleiner Basar, auf dem der Stand des Eine-Welt-Ladens genauso wenig fehlen durfte wie der des Kreativ-Teams, Essen, Trinken, Musik, Kinderspaß und bestes Wetter sorgten beim Sommerfest für allerbeste Stimmung. (Fotos und Text: Gabriele Bode)
Titelfoto: Bürgermeisterin Christina Winkelmann, Christel Krapp-Heckers und Landrat Stephan Siefken