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05.07.2025, Lokalredaktion
„Sheesh“ zur Begrüßung, „Sheesh“ als Bekräftigung, „Sheesh“, wenn einen etwas ärgert oder einfach so. Die Jugendtheatergruppe der Niederdeutschen Bühne Nordenham, Tusculum, hat sich in seinem neuesten Stück „Sheesh“ dem Wort und dessen Bedeutung angenommen.

Bei zwei Vorführungen am Mittwoch und Donnerstag, im Dorfkrug, in Nordenham-Abbehausen, zeigten sie, was sie nach einem Jahr Probenarbeit geleistet haben. Unter der Regie von Katja Kramer, die von Regieassistentin Inessa Ostendorp unterstützt wurde, entstand ein Stück voller Emotionen, Energie und Gemeinschaftsgefühl. Begrüßt wurden die Zuschauer von Torsten Lange, Vorsitzender der Niederdeutschen Bühne Nordenham.

Worum ging es? Klaus-Pedro (Silas Engels) probt mit einigen Schülerinnen und Schülern ein Stück, dass binnen weniger Tage aufgeführt werden soll. Doch der pingelige Regisseur nimmt immer wieder Änderungen vor und lässt den jugendlichen Darstellern keinen Spielraum, um sich selbst und das wahre Leben einzubringen. „Aber Theater ist keine Arbeit, sondern Leidenschaft“, wird er von Luca korrigiert. Kurzerhand schmeißt Klaus-Pedro die Probenarbeit hin und die Nachwuchsschauspieler Luca (Fabian Cakoli), Heaven-Shakira (Jaqueline Hofer), Kevin (Marlen Müller), Lucia (Anna Sikora), Ranju (Marius-P. Gericke) und Janina (Alex Endom) bleiben allein zurück.

Doch was nun? So ganz ohne Jemanden, der sagt, wo es lang geht, funktioniert das Ganze auch nicht. Denn die Schüler haben keinen Bock, keine Zeit und wollen auch nicht singen. Dann kommt ihnen doch die Einsicht „Wir sind die beschissenste Theater-AG ever.“ „Wir werden also keinen Auftritt mehr haben“, sagt eine der Darstellerin und wird ganz emotional, denn ihre Eltern würden sowieso nicht kommen. Und alle glauben, dass es auch die Lehrer nicht interessieren würde, ob sie auftreten oder nicht.
Sie entscheiden sich dafür, statt Theater zu spielen, in die Tanz-AG zu wechseln. Sie wollen Moves lernen und Ranju gibt sogar einen Rap auf das Kinderlied „Schni Schna Schnappi“, zum Besten – sehr zur Freude des Publikums. Dann machen sich alle auf die Suche nach Klaus-Pedro.

Nachdem sie ihn gefunden haben und er nicht mehr der Regisseur, sondern einer von ihnen ist, wollen sie gemeinsam weitermachen – als Team. Und jetzt bedeutet Sheesh auf einmal auch Liebe und Leidenschaft. Gemeinsam singen sie zum Abschluss „Wir sind zusammen groß, wir sind zusammen alt“ von den Fanta Vier und drücken damit musikalisch ihre Einigkeit aus.
Die jungen Darsteller von Tusculum haben viel Zeit investiert und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Sie alle beeindruckten durch ihr leidenschaftliches Spiel, durch ein harmonisches Miteinander und konnten ihre Gefühle im Stück sehr gut ins Publikum transportieren. Auch die gesanglichen Einlagen aller verfehlten nicht ihre Wirkung.
Nach langem Applaus gab es Blumen für die Darsteller und Geschenke für Regie und Regieassistenz und Diejenigen, die hinter der Bühne für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Das waren Max Carstens, Lennart Kohnke und Keno Cosmann (Technik), Rabea Friedrichs und Nadine Sikora (Maske), Werner Scholz (Bühnenbau) und Bianca Ostendorp (Souffleuse). (Fotos und Text: Kerstin Seeland)