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16.08.2025, Lokalredaktion
Genau vor der Moorseer Mühle steht ein Stahlkonstrukt, das im weitesten Sinne an Gerüst erinnert. Doch es ist viel mehr, es ist der zentrale Teil der Spielstätte des neuen Stücks der Niederdeutschen Nordenham, „Krabat“ – geschrieben von Otfried Preußler, für die Bühne bearbeitet von Nina Achminow und ins Plattdeutsche übersetzt von Cornelia Ehlers.
Das Gerüst wurde nach einem kleinen Holzmodell des Regisseurs von einer Firma aus Nordenham gebaut. Es ist komplett bespiel- und bekletterbar. „Wir kreieren mit den Gerüst einen ganz eigenen Zugang zu dem Stück“, sagt Frank Wittkowski. Für den Zuschauer wird das Gerüst noch einige Überraschungen aufweisen, bleibt aber dennoch transparent, mit Blick auf die Mühle.
Worum geht es bei Krabat?
Ein Jugendlicher kommt mit allen Verführungen – Sex, Drugs und Rock’n Roll – in Kontakt. Die Mühle wird dabei zum Underground-Szene-Club, die Bühne dabei im industrial-Style, inmitten eines U-Bahn-Tunnels. Es ist reizvoll und gefährlich und beide Seiten werden beleuchtet. Doch dann trifft Krabat eines Tages das Mädchen Kantorka. Sie ist sehr stark und wird von dem verlorenen Krabat angezogen.
Die Proben laufen bereits seit Januar, die Konzeption für das Stück begann bereits vor rund zwei Jahren. Ursprünglich sollte das Stück im Mai oder Juni aufgeführt werden, nun hat es sich auf den Spätsommer verschoben.
„Krabat“ ist eigentlich ein sehr düsteres Stück, das als Weihnachtsmärchen geschrieben und Jugendtheaterverlag verlegt wurde. Wie bereits bei „Harold un Maude“ als auch bei „Misery“ wurde der klassische Text noch von Regisseur Frank Wittkowski angepasst.
Eine Besonderheit ist der Chor, im dem rund elf Darsteller agieren. Der Chor singt und spricht Texte. Insbesondere bei den Proben war die Arbeit mit dem Chor sehr intensiv, da dieser teilweise vier bis fünf Seiten Text am Stück sprechen wird.
„Das Stück wächst im Laufe der Proben, denn ich versuche es mit den Beteiligten gemeinsam zu entwickeln“, sagt Regisseur Frank Wittkowski, „Daher nehme ich auch gerne die Impulse vom Ensemble auf.“
Eine weitere Besonderheit für den Regisseur, der für die Nordenhamer Bühne das dritte Stück inszeniert, ist, dass eine richtige Band bei den Aufführungen dabei ist. „Ich bin wahnsinnig glücklich, die Band „Urbandoned“, die aus Luca Riese (Gesang, Bass, Programmierung) und Bastian Sieghold (Gitarre) besteht, dabei zu haben. „Gerade für diese Theaterarbeit ist das ein wirkliches Alleistellungsmerkmal.“ Auf der Bühne gibt es insgesamt 16 Mitwirkende sowie eine große Anzahl an Helferinnen und Helfern.
Den Besuchern stehen 120 Sitzplätze zur Verfügung, die im Halbkreis um die Bühne angeordnet sind. „Wir freuen uns, dass die Premiere am Donnerstag, 28. August 2025, fast schon ausverkauft ist“, sagt Torsten Lange, Vorsitzender der Niederdeutschen Bühne Nordenham. Er dankt vor allem Gesche Neumann für die Zurverfügungstellung der Moorseer Mühle und bittet gleichzeitig die Besucher der Mühle für die nächsten drei Wochen um Verständnis, dass der Zugang nicht so ist, wie gewohnt.
Die Termine nach der Premiere sind:
Sonntag, 31. August 2025, Donnerstag, 4. September 2025, Freitag, 5. September 2025, Sonnabend, 6. September 2025, Sonntag, 7. September 2025, Donnerstag, 11. September 2025, Freitag, 12. September 2025, Sonnabend, 13. September 2025 und Sonntag, 14. September 2025. Der Aufführungsbeginn ist jeweils 20 Uhr, Einlass ist ab 19.30 Uhr. Sollte das Wetter eine open-Air-Veranstaltung nicht zulassen, wird kurzfristig abgesagt.
Die Eintrittskarten zum Preis von 15 Euro sind erhältlich: in den Geschäftsstellen der Nordenham Marketing & Tourismus, der Kreiszeitung Wesermarsch und allen Vorverkaufsstellen von Reservix sowie online unter www.reservix.de Restkarten gibt es auch bei der Abendkasse, ab 19.30 Uhr. (Foto und Text: Kerstin Seeland)
Titelfoto – von links: Torsten Lange, Gesche Neumann, Luca Riese, Bastian Sieghold und Frank Witkowski