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11.10.2025, Lokalredaktion
Newsletter des Betriebsrats – Glencore Nordenham
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in den vergangenen Wochen haben wir gemeinsam viel erreicht. Der Druck von Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall haben Wirkung gezeigt. Nach langen Auseinandersetzungen hat der Arbeitgeber auf mehrere unserer Forderungen reagiert. Vor genau vier Wochen waren die Konzerngesandten Marc Bedard und Carlos Navalpotro zum Gespräch bei uns. Wir haben in den vier Wochen nach dem Gespräch immer noch kein Protokoll erhalten und einen Konzern und eine Geschäftsführung orientierungslos erleben müssen. Ein akzeptables Protokoll zu erstellen, scheint für
Glencore eine fast unbezwingbare Aufgabe zu sein. Ein Trauerspiel. Sobald wir das Protokoll haben, werden wir euch über den Inhalt und den Wert der Aussagen der beiden Konzernvertreter berichten. Erfreulich ist, dass wesentliche Kürzungsabsichten, die von Finanzchefin und Geschäftsführer veranlasst wurden, die alle auf Kosten der Belegschaft geplant waren, zurückgenommen wurden. Das erkennen wir ausdrücklich an. Man hat uns damit eine Brücke gebaut, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Hier noch einmal die wichtigen 6 „Brückenpunkte“:
CFO-Nachfolge: Die Suche nach einem neuen Finanzverantwortlichen hat offiziell
begonnen.
Kantinenprojekt: Es wird mit dem bekannten Konzept fortgeführt.
• E-Bike-Leasing: Die Vereinbarungen bleiben bestehen.
• Sozialleistungen: Vertraglich zugesicherte Leistungen werden nicht gekürzt.
• Betriebliche Altersversorgung: Für die aktuell Beschäftigten gibt es keine Verschlechterungen, auch im Falle eines Gemeinschaftsbetriebes.
• Neue Angebote zur Entgeltumwandlung: Diese sollen in Kürze vorgestellt werden. Allerdings müssen wir auch berichten, dass der Betriebsfrieden durch die mehrfache Nichteinhaltung der Mitbestimmung erheblich gestört wurde. Ihr seid zurecht verärgert und empört, so wie wir und unsere Gewerkschaft auch. Wir beschäftigen uns ernsthaft mit der Möglichkeit, ein Verfahren wegen der Behinderung der Betriebsratsarbeit einzuleiten. Der Verhandlungsführer des Unternehmens, Personalchef Herr Lange, hat uns versprochen, in den Verhandlungen zum sogenannten Freiwilligenprogramm und zum Gemeinschaftsbetrieb, fair, partnerschaftlich und auf Augenhöhe zu verhandeln. Wir haben deshalb die Behinderungsanzeige zurückgestellt, behalten uns aber vor, beim nächsten Verstoß gegen die Mitbestimmung, das Verfahren sofort einzuleiten. Wir werden sehen, ob die Ankündigungen von Herrn Lange nicht nur leere Versprechungen sind.
Großartiger Zusammenhalt auf der Hütte
Die letzten Wochen haben aber eines deutlich gemacht: Wir lassen uns nicht spalten. Die Belegschaften von Blei- und Zinkhütte halten, wie 1+1=1 zusammen, weil es um unsere gemeinsame Zukunft geht. Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft, die nur solidarisch bestehen kann. Diese Geschlossenheit ist unsere größte Stärke – sie hat uns bereits erste Erfolge gebracht und wird auch in den kommenden Auseinandersetzungen entscheidend sein.
Was das bedeutet?
Wir nehmen die Verhandlungen zum sogenannten „Freiwilligenprogramm“ am Dienstag kommender Woche wieder auf. Auch über den Gemeinschaftsbetrieb werden wir verhandeln und aktiv mitwirken – allerdings erst dann verbindliche Vereinbarungen treffen, wenn unsere zentralen Forderungen erfüllt sind.
Die 6 Bedingungen haben sich nicht geändert:
1. Einhaltung der Klimaschutzverträge – sie sind die Lebensversicherung für unsere Arbeitsplätze.
2. Langfristiges Bekenntnis zum Standort Nordenham – andernfalls müssen Alternativen wie ein Verkauf geprüft werden.
3. Vorlage transparenter Zahlen zur wirtschaftlichen Lage der Hütte.
4. Stopp des unkontrollierten Sparprogramms.
5. Kein willkürlicher Personalabbau von 80 Stellen.
6. Beschäftigungssicherung für mindestens 5 Jahre.
Dies haben wir in einem ausführlichen Brief auch noch einmal dem obersten Glencore-Chef CEO Gary Nagle vor Augen geführt. Gleichzeitig haben wir angekündigt, dass wir rechtliche Schritte einleiten werden, wenn die Geschäftsführung in Nordenham ihre Serie der Mitbestimmungsverstöße fortsetzt.
Wir als Betriebsrat sind transparent. Unsere Strategie soll von Euch allen nachvollzogen und getragen werden. Wir berichten über alle Schritte, die wir unternehmen, damit ihr Euch sicher fühlen könnt. Wir hängen uns für Euch rein! All das kann man vom aktuellen Führungstandem leider nicht sagen.
Unser Fazit der Woche
Unser gemeinsames Handeln hat alles in Bewegung gesetzt. Ohne die Geschlossenheit von Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaft wären wir keinen Schritt weiter. Wir bleiben jedoch wachsam: „Die Brücke von Nordenham“ ist ein erster Anfang. Wir haben zurückgeholt, was uns zustand, aber jetzt geht es um unsere Zukunft! Erst wenn unsere zentralen Forderungen erfüllt sind, können wir von einer wirklichen Grundlage für den Bestand unserer Hütten sprechen. Und genauso machen wir das auch bei der Planung und Gestaltung der Betriebsfeste. Die Organisation läuft komplett über den Betriebsrat. Die Unternehmensleitung hat damit nichts zu tun!
Betriebsrat-Belegschaftsfest – mit Anmeldung
Wir laden Euch ALLE herzlich zu unseren gemeinsamen Betriebsrats-Belegschaftsfesten in der Stadthalle Friedeburg in Nordenham ein. An drei Terminen- Freitag, 7. November 2025, Samstag, 15. November 2025 und Freitag, 21. November 2025 – öffnen wir ab 17:30 Uhr die Türen, offizieller Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Eingeladen sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nordenhamer Zinkhütte GmbH und der Nordenham Metall GmbH. Natürlich sind auch eure Ehe- oder Lebenspartner herzlich willkommen!
Euch erwartet ein rundum schöner Abend mit Essen, Getränken und guter Stimmung, alles inklusive. Damit wir die Abende optimal vorbereiten können, bitten wir euch, euch nur für den Termin anzumelden, an dem ihr tatsächlich teilnehmen möchtet. So stellen wir sicher, daß für alle genug Platz und Verpflegung bereitsteht. Die Anmeldelisten sowie die Teilnahme-Armbänder findet ihr in den Betriebsratsbüros von NZH und NMG. Wir freuen uns auf gesellige Abende mit euch und euren Partnern – und darauf, gemeinsam außerhalb des Arbeitsalltags ein paar unbeschwerte Stunden zu verbringen.
Eine kleine Erinnerung noch, denkt an die Frist zur Abgabe eurer T-TUG-Anträge für 2026. Stichtag ist der 31.10.2025. „Tschüss bis übernächsten Freitag!“ (pm/lr – Foto: Kerstin Seeland)