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21.07.2025, Lokalredaktion
Erstmalig wurden in diesem Jahr der Schafs- und Bienentag in der Moorseer Mühle zusammengelegt. Nötig war dies, weil es einfach dauerhaft an Helfern mangelt. Die Veranstaltung am Sonntag war trotz der verheerenden Wettervorhersage gut besucht und zahlreiche Besucher kamen trotz des angekündigten Regen und Sturms sogar mit dem Fahrrad angeradelt.

Unter dem Motto „Wolle, Käse und määähhhr!“ fanden auf dem Gelände des Mühlen-Museumsensembles wieder die unterschiedlichsten Vorführungen und Aktionen rund um das Schaf statt. Zu den Highlights gehörte für viele definitiv das Scheren der Tiere. Schafscherer Sebastian Engel war extra aus Berne angereist, um den Museumsschafen und den Gastschafen einen schnittigen Sommerhaarschnitt zu verpassen. Die großen und kleine Zuschauer – darunter waren zahlreiche Familien und Feriengäste – konnten aber auch hören und sehen, wie der Rohstoff weiterverarbeitet wird und wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten der Nutztiere sind. Schafe sind nicht nur Fleisch- und Wollproduzenten. Sie werden bei der Landschaftspflege eingesetzt. Aus ihrer vitamin- und nährstoffreichen Milch wird hauptsächlich Käse hergestellt, aber auch Seife. Das Lanolin oder Wollfett wird für kosmetische Produkte genutzt, Schafsleder und -fell für Bekleidung, Handschuhe, Accessoires und ähnliches. In Moorsee konnte gestern an den Verkaufsständen so einiges erworben werden. Das Angebot reichte von Wollsocken und Mützen über Lammsalami und Schafskäse bis hin zur frischen Lammbratwurst vom Grill. In der Schaubäckerei lockten kleine süße Quarkschafe. Für den Nachwuchs bestand die Möglichkeit, zu basteln und die Schafe in den Gehegen zu streicheln. Wer wollte, konnte sich im Filzen üben und miterleben, wie meditativ es sein kann, Schafswolle mit dem Spinnrad zu Garn zu verarbeiten.

Schaf trifft Biene
Ein zweiter Schwerpunkt war die Welt der Bienen. Ganz in der Tradition vieler Mühlenbetriebe hat Moorsee mehrere eigene Mühlenstöcke. Zudem gibt es bis Oktober dieses Jahres eine aus Elisabethfehn ausgeliehene Wanderausstellung mit dem Themenschwerpunkt „Die Biene und der Mensch“. Ein großes, in Form einer Bienenwabe gestaltetes Regal sowie ein ergänzender Kurzfilm vermitteln allerlei Wissenswertes rund um die Honiglieferanten. Und auch am Infostand vom Imkerverein Jade-Weser wurden gestern Fragen zur Bienenzucht und Imkerausbildung beantwortet und Tipps weitergegeben. Mit im Gepäck hatten die Hobbyimker Honigprodukte, Fachliteratur und bienenfreundliche Pflanzen aus ökologischem Anbau. Für die Kinder bestand die Möglichkeit, selbst Kerzen aus Wachsplatten zu drehen.
Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, die Mühle und das Müllerhaus besichtigen.

Erstmalig nach der dauerhaften Schließung war auch das Mühlencafé wieder geöffnet. Das Team vom Café Lohmann verkaufte hier Kaffee, Kuchen und Torten. Dieses gastronomische Angebot, das auch beim Mühlenfest am Sonntag, den 10. August 2025 zum Tragen kommen soll, wurde sowohl von den Einheimischen als auch von den Urlaubern gut angenommen.
Das Mühlenteam würde sich freuen, wenn sich möglichst bald neue ehrenamtliche Unterstützer finden würden. Für den Schafs- und Bienentagstanden gerade einmal acht Helfer zur Verfügung – viel zu wenig. Mit im Einsatz war unter anderem der neue Vorsitzende des Rüstringer Heimatbundes, Karsten Hinrichs. Der Verein betreut und verwaltet das Mühlengelände mit dem letzten voll funktionsfähigen Galerieholländer im Landkreis. (Fotos und Text: Ulrike Krebs)