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13.10.2025, Lokalredaktion
Was wissen und denken die Menschen im Umkreis der Zwischenlager radioaktiver Abfälle über ihre besonderen Nachbarn? Dazu lässt die BGZ alle zwei Jahre eine Umfrage durchführen. Nun veröffentlicht sie die Ergebnisse der zweiten Erhebung.
Um ein Bild über das Wissen und die Einstellung der Bürger/innen an ihren Standorten zu bekommen, hat das unabhängige Institut Aproxima Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung im Auftrag der BGZ insgesamt 3.600 Bürger*innen in einem Radius von 25 Kilometern um 16 BGZ-Zwischenlagerstandorte online und per Telefoninterview befragt, die erhobenen Daten analysiert und ausgewertet.
Die Umfrage zeigt: Die staatliche Verantwortung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in Deutschland trifft mit knapp 70 Prozent bundesweit weiterhin auf große Zustimmung in der Bevölkerung. Ebenso hoch fällt die Zustimmung in der Region Stadland aus: 69 Prozent der 200 Befragten rund um die Zwischenlager befürworten, dass ein bundeseigenes Unternehmen für die Zwischenlagerung verantwortlich zeichnet. In diesem Zusammenhang hat sich der Kenntnisstand leicht verbessert: 42 Prozent (bundesweit ebenfalls 42 Prozent) wussten, dass die Zwischenlager in staatlicher Hand geführt werden. Bei der ersten Befragung 2023 waren es 41 Prozent (bundesweit 37 Prozent). Auch die Bekanntheit der BGZ als Betreiberin der Anlagen ist gestiegen.
„Die Umfrage liefert uns aktuelle Informationen zum Wissensstand und Stimmungsbild der Bürger*innen an den Standorten“, sagt die Vorsitzende der BGZ-Geschäftsführung, Bettina Hesse. „Mit der zweiten Auswertung ergibt sich ein noch detaillierteres Bild, das wir durch weitere Umfragen in den kommenden Jahren ergänzen wollen.“ Die BGZ werde die Ergebnisse in ihre Arbeit einfließen lassen. „Uns als Unternehmen ist ein gutes Miteinander mit unseren Nachbar*innen an den Standorten extrem wichtig. Grundlage dafür ist Transparenz und Information darüber, was die BGZ an ihren Zwischenlager-Standorten tut“, betont Hesse. Nur dies schaffe echtes Vertrauen.
Informationen für die Bevölkerung
Daher wurden die Bürger*innen erstmals auch gefragt, welche Art der Informationen sie sich wünschen. Die überwiegende Mehrheit in der Region Stadland gab an, dass die Informationen verständlich und nüchtern aufbereitet sein sollten. Aus Sicht der BGZ erfreulich: Von den Befragten, die sich bereits aktiv mit der Zwischenlagerung beschäftigt haben, halten rund 70 Prozent (deutschlandweit rund 68 Prozent) die Informationen für nachvollziehbar und glaubwürdig.
Ein weiterhin differenziertes Bild zeigt die Erhebung zur Einstellung und zum Informationsgrad der Menschen an den Zwischenlagerstandorten: So kennt knapp die Hälfte der Befragten vor Ort das Brennelemente-Zwischenlager Unterweser (51 Prozent das Abfall-Zwischenlager), 45 Prozent halten sie für notwendig, während 39 Prozent in dieser Frage unentschlossen sind. Zum Vergleich: Betrachtet man die Ergebnisse aller Standorte, kennen mehr zwei Drittel der Befragten die Zwischenlager in ihrer Region, rund die Hälfte hält sie für notwendig und rund ein Drittel ist in dieser Frage unentschlossen.
Risikowahrnehmung
Auch die Risikowahrnehmung der Befragten bleibt unterschiedlich ausgeprägt: Während 26 Prozent der Befragten vor Ort in den Zwischenlagern ein „ziemlich hohes Risiko“ erkennen (2023: 30 Prozent), verbinden 46 Prozent der Befragten (2023: 51 Prozent) mit der Aufbewahrung der radioaktiven Abfälle am Standort nur ein geringes oder gar kein Risiko. Das bundesweite Ergebnis fällt etwas anders aus: Rund ein Drittel der 3.500 Befragten erkennt im Zwischenlager ein „ziemlich hohes Risiko“, bundesweit hält mehr als die Hälfte die Aufbewahrung der radioaktiven Abfälle für ein geringes oder gar kein Risiko.
Die komplette Umfrage mit allen detaillierten Ergebnissen finden Sie online unter https://bgz.de/umfrage-zwischenlagerung/ (pm/lr – Foto: BGZ)