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06.09.2025, Lokalredaktion
„Das ist einfach überwältigend“, sagt Gerlinde Röhr. Sie hatte am Freitag zur Gründung von „Omas gegen Rechts“ in der Wesermarsch eingeladen. Erwartet hatte sie vielleicht 20 Interessierte. Am Ende sind mehr als 50 Frauen aus der ganzen Wesermarsch, von Lemwerder bis Nordenham, in Wiechmanns Weserhotel gewesen. Und zum Schluss haben sich 25 Frauen spontan bereit erklärt, weiter zu machen. Auch schon ein Termin wurde gefunden. Das nächste Treffen findet am 2. Oktober 2025 statt, der Ort wird noch bekannt gegeben.
„Es ist wichtig, in der Wesermarsch Stellung zu beziehen, Anfeindungen von demokratiefeindlichen Menschen gegen Mitmenschen, die nicht deren Weltbild entsprechen, entgegen zu treten und die Meinung laut kund zu tun“, sagt Gerlinde Röhr und erntet an diesem Abend große Zustimmung. Unterstützung bei dieser ersten Versammlung erhielt sie durch die „Omas gegen Rechts“ aus dem Oldenburger Land.
Britta Logemann, 73 Jahre, hat 33 Jahre in Brake gelebt und ist seit sechs Jahren bei „Omas gegen Rechts“ und vor drei Jahren begonnen die Oldenburger Gruppe mit aufzubauen. Sie berichtete über die Gründerin Monika Salzer, die 2017 in Österreich die erste Gruppe gegründet hat. 2018 wurde die erste Gruppe in Deutschland gegründet. Heute haben „Omas gegen Rechts“ Deutschland mehr als 35.000 Mitglieder, die in rund 300 Regionalgruppen engagiert sind.
„Wir sehen uns als Bindeglied zwischen der Vergangenheit und der Zukunft“, sagt Britta Logemann, „Unsere Kinder und Enkel können von unseren Erfahrungen lernen und partizipieren.“ Sie weist zudem darauf hin, dass die Straße der einzige Ort ist, um heute öffentliche Statements abzugeben. „Gemeinsamkeit ist unsere Stärke“, betont sie.
Die „Omas“ machen auf den Rechtsruck in Deutschland aufmerksam und sind heute nicht mehr aus der Gesellschaft wegzudenken. Statt laut und kämpferisch sind die „Omas“ friedlich, präsent und klären auf.
Die „Omas“ stehen unter anderem für Vielfalt, Freude, Wandel, Stärke, Sicherheit, Toleranz, Freiheit Solidarität, Umwelt- und Klimaschutz. „Omas gegen Rechts“ bedeutet gegen Antisemitismus, Antiziganismus und Islamophobie zu sein. Ferner sind sie gegen jede Form von Gewalt, Queerfeindlichkeit, Homophobie, Faschismus, Behindertenfeindlichkeit, AfD, Reichsbürger, Rechtsextremismus und Extremismus jeglicher Art. (Foto und Text: Kerstin Seeland)