Sie können uns unterstützen

05.11.2025, Lokalredaktion
Beim Nachhaltigkeitsforum der Stadt Brake ging der Sönke Hoffmann, Klimaschutzmanager des Landkreises Wesermarsch auch auf das Wassermanagement in der Wesermarsch ein. „Hier müssen dringend Anpassungen vorgenommen werden“, rät er.
Die Wesermarsch steht vor großen Herausforderungen im Umgang mit Wasser – sowohl bei Starkregen als auch bei Hitzeperioden. Die oberste Priorität liegt auf der Modernisierung und Digitalisierung des Wassermanagements.
Viele technische Anlagen, wie beispielsweise in den Sielbauwerken, stammen noch aus den 1930er und 1940er Jahren. Sie müssen dringend ertüchtigt und digital vernetzt werden, um das Wassersystem effizient und flexibel steuern zu können.
Der Landkreis ist in einzelne „Fürstentümer“ unterteilt, die baulich nicht miteinander verbunden sind. Ein Gefälle fehlt, wodurch Wasser nur langsam abfließt – Verbesserungen dauern oft mehrere Tage. Ferner braucht es neue Konzepte zur Zwischenspeicherung von Wasser. Brückenbauwerke oder unbebaute Flächen könnten als Speicher dienen. Auch Photovoltaik-Parks bieten Potenzial: Bei entsprechender Bauweise könnten sie große Wassermengen aufnehmen.
Begrünte Dächer und Fassaden sowie mehr Bäume helfen lokal gegen Hitze und speichern Wasser. Frischluftschneisen müssen erhalten bleiben, um das Mikroklima zu stabilisieren. Ein Augenmerk muss auch darauf gelegt werden, dass die Natur nicht zersiedelt und versiegelt wird, denn das verschärft die Probleme. Kommunen sollten bei der Flächenentwicklung Rücksicht auf Klimaaspekte nehmen und ausreichend Pufferflächen vorsehen.
Auch die geplante Vertiefung der Weser spielt eine Rolle für die Wasserführung in der Region und muss im Gesamtkontext mitgedacht werden. „Schlussendlich braucht die Wesermarsch ein zukunftsfähiges, vernetztes Wassermanagement und eine klimaangepasste Raumplanung, um den Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte gewachsen zu sein“, lautet das Fazit von Sönke Hoffmann. (Text: Kerstin Seeland, Foto: Symbolbild)