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09.08.2025, Lokalredaktion
Die zwei Orgeln in Langwarden und Berne sind „Orgel-Schwestern“, denn die beiden wurden vom Orgelbauer Harmen Kröger 1643 und 1651 gebaut.
An zwei Abenden präsentieren Tural Ismayilov (Hamburg) und Natalia Gvozdkova (Berne) das gemeinsame Programm „Die Gemeinde Posaune“ – Die Rolle der Posaune in der instrumentalen und vokalen Musik des 16. und 17. Jahrhunderts.

Dass die Posaune schon immer perfekt war, ist allgemein bekannt. Bereits im 15. Jahrhundert zählte dieses Blasinstrument zu den vielseitigsten seiner Art. Es konnte sowohl kräftige, durchdringende Töne als auch weiche, gefühlvolle Klänge erzeugen und war somit für verschiedene musikalische Kontexte geeignet. So kam die Posaune in der vokalen Kirchenmusik, in der Tanzmusik als Stadtpfeifer und auch in der königlichen Hofmusik zum Einsatz. Wahrscheinlich kann kein anderes Instrument so ein vorzügliches Glissando zaubern wie die Posaune. Und haben Sie schon von der Posaune im Jüngsten Gericht gehört? Bestimmt! All das macht sie zu einem Neidobjekt par excellence. Daher ist die gemeine Posaune auch so (all)gemein. Mit Musik von Claudio Monteverdi, Diego Ortiz und Ludwig Senfl gestaltet Tural Ismayilov das künstlerische Projekt „Die Gemeinde Posaune” und bereichert das Konzert mit Geschichten und Anekdoten zu seinem Instrument.
Tural Ismayilov
Als Spezialist für Alte Musik ist Tural Ismayilov regelmäßiger Gast bei Festivals wie Oude Muziek Festival Utrecht, Stockholm Early Music Festival, Bremer Musikfest, Festival Bach Montreal mit Ensembles wie AKAMUS Berlin, Weser Renaissance, Capella Cracoviensis, Lautten Compagney Berlin. Konzerte führten ihn u.a. nach Moskau, Tokio, Krakau, Taipeh, Washington, Oslo, Amsterdam, Venedig und Montreal. Als gefragter Kammermusikpartner wirkte er bei über 60 CD- und Rundfunkproduktionen mit.
Der aus Aserbaidschan stammende Musiker erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von sechs Jahren. Nach einem Posaunenstudium in seiner Heimatstadt Baku setzte er seine Ausbildung zum Orchestermusiker an den Musikhochschulen Münster und Hamburg fort und sammelte Erfahrungen im Philharmonischen Orchester Baku und bei den Hamburger Symphonikern.
Seine Leidenschaft für Alte Musik führte ihn schließlich nach Bremen, wo er ein Aufbaustudium für Barockposaune und historische Aufführungspraxis bei Wim Becu absolvierte. Von 2015 bis 2022 war Tural Ismayilov Mitglied des renommierten Ensembles Capella de la Torre (Preisträger Echo Klassik 2016, 2017, Opus Klassik 2018).
Ab 2020 widmet sich Tural Ismayilov seinem eigenen Ensemble Anima Shirvani. Mit seinen Projekten und deren Musik ist ihm die Verständigung zwischen verschiedenen Kulturgesellschaften ein wichtiges Anliegen.
2010 – 2014 war sie als Kreiskantorin im Kirchenkreis Salzwedel in Gardelegen (Altmark) tätig. Unter anderem beschäftigte sich N. Gvozdkova in der mitteldeutschen Region mit Fragen der Pflege und des Erhalts der kleinen historischen Dorfinstrumente. Durch Praktika in verschiedenen Orgelbaubetrieben erwarb sie umfangreiche Kenntnisse im Orgelbau.
Nach der Ausbildung zur Orgelsachverständigen hat sie im November 2024 die Stelle als Kantorin in Berne (LK Wesermarsch) und Orgelsachverständige der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg angetreten. Im Kirchenkreis Wesermarsch ist Natalia Gvozdkova für Vermittlung und Pflege der Orgelkultur und Orgelmusik beauftragt. Im Rahmen ihrer Tätigkeit in der Oldenburgischen Orgellandschaft ist sie auf die Besonderheiten der Entwicklungen in der Orgelgeschichte der Region spezialisiert. Natalia Gvozdkova konzertiert auf verschiedenen historischen Orgeln und als Cembalistin in kammermusikalischen Besetzungen. (pm/lr – Foto: Natalia Gvozdkova)
Wann: 15.08.2025, 19:30 Uhr
Wo: Butjadinger Straße 98, 26969 Butjadingen - Langwarden