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28.11.2025, Lokalredaktion
Kreisrätin mahnt gemeinsame Lösung zur Bewältigung von Fachkräftemangel an
In der Diskussion um eine Zentralisierung von Sozialämtern in der Wesermarsch bekräftigt Kreisrätin Sindy Nestler, dass bestehende Überlegungen zur Zusammenführung von Aufgaben und Standorten noch nicht abgeschlossen sind. Einem Sachstandsbericht im zuständigen Sozialausschuss des Kreistags folgten zu Wochenbeginn intensive Beratungen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Städte und Gemeinden. Das Ziel: Eine gemeinsam getragene Lösung zur Erfüllung der Aufgaben zu finden, die strukturell und personell für einige Gemeinden eine wachsende Herausforderung darstellen.
Per Satzung ist geregelt, dass die Kommunen aktuell die Aufgaben des Landkreises vor Ort ausführen. Hierbei handelt es sich um Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch XII, dem Wohngeldgesetz und dem Asylbewerberleistungsgesetz. In gemeinsamer Sitzung wurden heute im Braker Rathaus Beschäftigte der Kommunen durch Kreisrätin Sindy Nestler und Fachdienstleiter Daniel Ülsmann-Pohl und im Beisein von Hauptverwaltungsbeamten über den Sachstand informiert.
Mit ihren Überlegungen trägt die Kreisverwaltung Hinweisen mehrerer Kommunen Rechnung, wonach die Erledigung von Aufgaben im Sozialbereich personell derzeit und künftig nicht mehr sichergestellt werden kann. Sindy Nestler: „In den Städten und Gemeinden erledigen hochkompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr komplexe Vorgänge. Perspektivisch wird es immer schwerer werden, Fachkräfte vorzuhalten und eine verlässliche Vertretungsregelung zu gewährleisten. Wir brauchen eine Struktur, in der wir die vorhandene Kompetenz zum Wohle der betroffenen Bürgerinnen und Bürger bestmöglich einsetzen können. Dabei gibt es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.“
Die Kreisrätin bedauert, dass die bisherige Diskussion zu Missverständnissen geführt haben könnte. Die Gewichtung von Argumenten stehe vor jeder Entscheidung, so Nestler. So müsse die Sorge vor einem Verlust von Bürgernähe in den Städten und Gemeinden ebenso betrachtet werden wie arbeitsrechtliche Belange. Bisherigen Überlegungen zufolge könnten die Sozialämter auf die Standorte Brake und Nordenham fokussiert werden. Nestler: „Die beste Lösung ist ein breit getragener Konsens. Der Beteiligungsprozess hierfür hat begonnen. Die politische Entscheidungsgrundlage steht allerdings noch aus.“ (pm/lr . Foto: G. Meister/Landkreis)