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11.07.2025, Lokalredaktion
In der vergangenen Woche wurde bereits ein Schaf gerissen, in dieser Woche sind es vier weitere Tiere eines Schafhalters in Abbehausen. Gestern Morgen wurde ein Tier in Nordenham-Blexen und heute Morgen ein Tier in der Beckumer Straße, in Stadland gesichtet.
Der Verein Land schafft Verbindungen Wesermarsch erhält derzeit tagtäglich neue Sichtungen von Wölfen. Teilweise kommen die Tiere den landwirtschaftlichen Höfen sehr nahe. Dies begrenzt sich nicht auf die Nacht, sondern auch tagsüber nähern sich die Wölfe den Gehöften, den Schafen und andere Tieren. Da die Wölfe wandern, halten sie sich nicht permanent in der gleichen Gegend auf.
Die Landwirte sind angehalten, ihre Tiere auf den Weiden mit Zäunen von einer Mindesthöhe von 1.20 Metern zu schützen. Allerdings halten derartige Zäune – selbst, wenn sie noch höher sind, die Wölfe nicht ab. Sie können locker darüber hinwegspringen oder ziehen sich darüber. Für die Landwirte ist es so nahezu unmöglich, ihre Höfe und Weiden wolfssicher zu machen.
Die Haltung von Herdenschutzhunden in der Landwirtschaft ist eine komplexe Aufgabe, die sowohl die Bedürfnisse der Tiere als auch die Anforderungen des Tierschutzes berücksichtigen muss. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Frage, ob und wie Herdenschutzhunde nachts in der Landwirtschaft gehalten werden dürfen. Ein Gerichtsurteil hat entschieden, dass Herdenschutzhunde bei unzumutbarem Lärm, z.B. durch übermäßiges Bellen, nachts in den Stall oder in andere Räumlichkeiten gebracht werden müssen. Dadurch wird der Schutzmechanismus der Hunde gegenüber dem Wolf wieder außer Kraft gesetzt.
Was sollten Hundehalter bei einer Wolfssichtung tun?
- Ruhe bewahren: Bleib Sie ruhig und vermeiden Sie plötzliche Bewegungen, um den Hund nicht zu erschrecken oder zu provozieren.
- Hund anleinen: Halte Sie Ihren Hund stets an der Leine, um ihn kontrollieren zu können und zu verhindern, dass er wegläuft oder den Wolf anlockt.
- Abstand halten: Bleiben Sie möglichst weit entfernt vom Wolf und nähern Sie sich ihm nicht. Beobachten Sie die Situation aus sicherer Entfernung.
- Kein Futter anbieten: Füttern Sie den Wolf nicht und versuchen Sie nicht, ihn anzulocken.
- Keine direkten Blickkontakte: Vermeiden Sie es, den Wolf direkt anzusehen, da dies als Bedrohung wahrgenommen werden könnte.
- Langsam zurückziehen: Wenn möglich, entfernen Sie sich langsam und ruhig vom Ort der Sichtung, ohne den Hund zu ziehen oder hektisch zu werden.
- Warnung an andere: Informieren Sie andere Hundehalter oder Personen in der Nähe, damit sie ebenfalls vorsichtig sein können.
- Notfallnummer bereithalten: Falls der Wolf aggressiv wird oder sich gefährlich verhält, kontaktieren Sie die Polizei.
- Verhalten im Notfall: Sollte Ihr Hund vom Wolf angegriffen werden, versuche Sie, den Hund zu schützen und bei Bedarf Erste Hilfe zu leisten. Melden Sie den Vorfall umgehend. (Text: Kerstin Seeland, Fotos: LsV Wesermarsch)