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27.11.2025, Lokalredaktion
Die Zahl der Gewaltdelikte an Schulen steigt alarmierend. Das gefährdet nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Lernerfolg der Kinder. Lehrkräfte fühlen sich zunehmend schutzlos, Präventionskonzepte fehlen. Die CDU-Landtagsfraktion fordert deshalb eine Null-Toleranz-Strategie, den Ausbau der Schulsozialarbeit und klare Handlungsrahmen für Schulen. Gewalt darf keinen Platz im Klassenzimmer haben.
„Gewalt an Schulen ist eine ernste Bedrohung für Sicherheit und Bildung. Wir müssen handeln“, betont der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler (Berne). Er kritisiert die Landesregierung: Diese habe tatenlos zugesehen und die dringend notwendige Neufassung des Sicherheits- und Gewaltpräventions-Erlasses verschleppt. Der Erlass war bereits seit dem 31. Dezember 2023 außer Kraft. Erst nach zwei Jahren habe die Landesregierung kürzlich eine Neufassung vorgelegt, doch auch diese sei unzureichend.
Die CDU-Fraktion fordert eine differenzierte Erfassung der Gewaltvorfälle nach allen Bereichen – ob rechts, links, antisemitisch oder islamistisch –, um abgestimmt handeln zu können. „Auch eine in Ausnahmefällen notwendige Beteiligung des Verfassungsschutzes ist nicht vorgesehen. Das reicht nicht“, merkt Thümler an.
Um die Gewalt an Schulen wirksam einzudämmen, hat die CDU-Landtagsfraktion ein umfassendes Maßnahmenpaket in den Niedersächsischen Landtag eingebracht. Kernpunkte sind der Ausbau der Schulsozialarbeit und die Bündelung bestehender Präventionsprogramme, etwa in den Bereichen Mobbing- und Medienpädagogik. Zudem soll eine enge und institutionalisierte Vernetzung mit Polizei, Jugendämtern und Beratungsstellen etabliert werden.
Das Paket sieht darüber hinaus die Ausweitung des Landesprogramms „Medienscouts“, die Einführung von Social-Media-Sprechstunden sowie die Schaffung eines klaren Sanktionsrahmens für Schulen vor. Lehrkräfte sollen künftig rechtliche und psychologische Unterstützung erhalten, während besonders betroffene Schulen mit Sicherheitspaketen einschließlich Videoüberwachung und zusätzlicher Sicherheitskräfte ausgestattet werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der Elternarbeit: Durch Workshops und Informationsveranstaltungen sollen Eltern stärker eingebunden und für Prävention sensibilisiert werden.
„Die Landesregierung muss endlich handeln und den Schulen die notwendigen Werkzeuge an die Hand geben. Wir brauchen ein klares Signal: Gewalt hat keinen Platz im Klassenzimmer“, so Thümler.
Hintergrund:
Laut einem Bericht der Welt vom 21 Juli 2025 gab es 2024 bundesweit 35.570 Gewaltdelikte, auch in Niedersachsen mit deutlichem Anstieg. Auch Lehrkräfte sind massiv betroffen: 70 Prozent erleben verbale Gewalt, über 20 Prozent physische Übergriffe, 71 Prozent fühlen sich schutzlos, 87 Prozent sehen keine ausreichenden Maßnahmen des Kultusministeriums (gemäß Umfrage des Niedersächsischen Philologenverbandes). (pm/lr – Comic: Symboldbild KI generiert)